Jenseits des Lesens
Nach den fünf Jahrhunderten ihrer Entwicklung endet heute die Buchordnung. Der Kodex, als stabiler, zuverlässiger und erzeugbarer Behälter betrachtet, hat seine zentrale Stellung verloren und kann die Gestaltung und Verbreitung eines zu verteilenden Wissens nicht mehr leiten auf der Grenze zwischen Innerstem und öffentlichem Raum. Im Gegenteil gewinnt die sogenannte Textualität eine weitere Bedeutung, indem sie sich ins digitale continuum einschreibt und über neue Fähigkeiten verfügt. Das Lesen selbst, das seinen physischen Träger sowie die Räume seiner Sozialisierung verlassen hat, wirkt jetzt als roter Faden einer neuen politischen Wirtschaft wegen der zweifelhaften Begrenzung des öffentlichen Raums.
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