Die virtuelle Bibliothek oder : von der Ars Memoria bis Xanadu
Die Digitalisierung der Dokumente ermöglicht deren Lagerung und Verbreitung mit bisher unbekannten Geschwindigkeiten sowie Datenverarbeitungsfähigkeiten. Diese Entwicklung nimmt ein neues Verhältnis zum Gedächtnis an und läßt Wissensordnung als Problematik wiedererscheinen in diesem Sinn etwa, daß die Menschen der Renaissance sich wegen ihres enzyklopädischen Strebens über die vom Druckauftauchen veränderten « Gedächtnisstützen » fragten. Der heutige Enzy-klopädismus, mit dieser neuen Technik verbunden, verlangt eine Verbesserung der Werkzeuge, die der Strukturierung der Sammlungen beitragen, sowie der Lesetätigkeit und der elektronischen Techniken für Suche, Nachschlagen und Sichtbarkeit der Kenntnisse. Von jetzt an muß eine stichhaltige Verwaltung der Datenflüsse eine neue Rollenverteilung auf alle Mitwirkenden der Verlagskette leisten. Dadurch werden die Durchführbarkeit und die Eröffnungsfähigkeit der Netze bedingt, und sogar die Rolle der künftigen virtuellen Bibliotheken.
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